Remember my March #SciCommChall which resulted in me starting my scicomm Instagram account @fascinocean_kiel? Turns out that was a pretty successful move measured by metrics that I didn’t even think of before starting: After posting on that account for less than a month it had already gotten me an invitation for an interview on Susanne Geu’s blog. Since Susanne has a consultancy business for scientists’ online identities, I am pretty stoked to be featured as a role model #DigitalScientist!
Check out the interview here or below the cut (it’s in german, but if you ask nicely, I might provide a translation ;-))
Mirjam Glessmer ist begeisterte Ozeanographin und Wissenschaftskommunikatorin. Unser Kontakt kam online über Instagram zustande. Unter einem meiner letzten Instagram-Posts suchte ich nach Empfehlungen für das zweite #DigitalScientist-Interview und mir wurde prompt Mirjams Kanal empfohlen.
Ich bewundere Mirjam dafür, in der Wissenschaftskommunikation einfach neue Wege einzuschlagen – so wie mit ihrem Instagram-Projekt von der Kieler Förde. Mein Lieblingszitat dieses Interviews ist daher: „Wissenschaftskommunikation ist kein Club, in den man nur aufgenommen wird, wenn man sich an Regeln hält. Es ist das, was man selbst daraus macht.“
Ich bin sehr vielseitig interessiert, daher kann ich mich gar nicht einem klassischen Fachgebiet zuordnen. Von meiner akademischen Ausbildung her bin ich promovierte Ozeanographin mit einem Master in Hochschuldidaktik.
Meine Interessen sind im stetigen Wandel, drehen sich aber immer um den Ozean (früher Vermischungsprozesse im Wasser, jetzt vor allem, wie man Ozean- und Klima-Themen in der Wissenschaftskommunikation gut umsetzt) und um die Unterstützung von fachlichen und persönlichen Weiterentwicklungen (früher von Studierenden, momentan von Wissenschaftskommunikator*innen).
Mit diesen Themen arbeite ich derzeit am Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik in Kiel. Dort arbeite ich als wissenschaftliche Koordinatorin eines Forschungsprojektes zur Wissenschaftskommunikation und als Leiterin eines Schülerlabors zur Physik des Klimawandels. Das habe ich zusammen mit einer tollen Gruppe von Masterstudierenden entwickelt.
Meine älteste noch aktive Online-Präsenz ist mein privater Blog. Ich hatte die Gelegenheit, die Einführungsvorlesung in die Ozeanographie, meereskundliche Praktika und sogar Ausbildungsfahrten auf Forschungsschiffen zu unterrichten. Damals habe ich meinen Blog mit dem Ziel gestartet, Erfahrungsberichte mit anderen unterrichtenden Meeresforscher*innen zu teilen, mir Feedback für Ideen zu holen und mich auszutauschen. Mittlerweile verwende ich den Blog aber in erster Linie als zentrale Anlaufstelle für alle, die wissen wollen, womit ich mich gerade in der Meereskunde und der Wissenschaftskommunikation beschäftige.
Für mich persönlich läuft die wichtigste digitale Kommunikation über Twitter. Zusätzlich zu den Reaktionen auf meine eigenen Tweets habe ich dort einen Finger am Puls der Zeit zu verschiedenen Themen, die mir wichtig sind und kann mich schnell austauschen.
Neben diesen beiden Kanälen mache ich auch gerne kurzfristigere Aktionen. Zum Beispiel habe ich im letzten Herbst für ein Forschungsprojekt zu Ozeanströmungen in der Antarktis gebloggt: Von Experimenten in einem rotierenden 13-Meter-Durchmesser Wassertank.
Anfang März diesen Jahres habe ich beschlossen, ein regelmäßiges Format auszuprobieren und habe einen Instagram-Account gestartet. Als @fascinocean_kiel poste ich tagesaktuelle Fotos von der Kieler Förde und erkläre, was man aus meereskundlicher Sicht darauf sieht. Dabei richte ich mich primär an ein deutschsprachiges Publikum, das selbst an der Kieler Förde spazieren geht und sich freut, durch meinen Account einen neuen Blick auf das Wasser zu bekommen.
Auch relativ neu ist meine „Science Communication Challenge“ unter dem Hashtag #SciCommChall. Damit möchte ich werdende als auch etablierte Wissenschaftskommunikator*innen unterstützen, neue Formate auszuprobieren, ihr Portfolio aufzubauen und herauszufinden, wo sie sich am wohlsten fühlen. Monatlich gibt es eine Anregung, zum Beispiel „bring deine Forschung auf den Frühstückstisch!“ Die Ideen teilen wir im Kollegenkreis sowie auf unserem Blog, auf Facebook, Twitter und Instagram. Schaut gerne vorbei und macht mit! Wir gehen kreuz und quer durch analoge und digitale Formate, aber Spoiler Alert: im Juni wird die Challenge um digitale Wissenschaftskommunikation gehen…
Wissenschaftskommunikation klingt immer gleich nach etwas furchtbar Aufwändigem. Aber schon seinem privaten Umfeld Fotos aus dem Labor oder Büro zu zeigen und aus dem Alltag in der Wissenschaft zu erzählen, kann Wissenschaftskommunikation sein.
Für die ersten Schritte in die Welt der Wissenschaftskommunikation ist es am wichtigsten, keine Angst zu haben, Dinge auszuprobieren. Das heißt auch, sich das Format und das Thema zu suchen, mit dem man sich selbst wohl fühlt und das einem Spaß macht. Es muss nicht jeder Instagram bespielen oder Blogposts schreiben und man kann das Format, das für einen selbst am besten funktioniert, auch erst erfinden.
Das gilt auch für das Thema, über das man sprechen möchte. Es können wissenschaftliche Erkenntnisse sein, die man in seiner Arbeit produziert oder die, über die man gerade gelesen hat. Oder der Alltag in der Wissenschaft, oder, oder, oder. Für das Thema muss es kein vordefiniertes Label geben und es kann sich mit der Zeit entwickeln.
Wissenschaftskommunikation ist kein Club, in den man nur aufgenommen wird, wenn man sich an Regeln hält. Es ist das, was man selbst daraus macht. Trotz der Freude am Ausprobieren finde ich es wichtig, dass man wissenschaftlich an Wissenschaftskommunikation herangeht. Also die aktuelle Forschung verfolgt, Weiterqualifizierungsangebote wahrnimmt und Austausch sucht. Nicht zuletzt ist es sehr hilfreich, sich seiner eigenen Ziele klar zu werden: Will ich, dass Blogposts möglichst viele „Likes“ bekommen? Möchte ich in erster Linie regelmäßiges Schreiben üben? Will ich das Verhalten von Leser*innen beeinflussen?
Die eigenen Aktivitäten kann man anschließend dahingehend evaluieren – am besten wissenschaftlich fundiert. Aber zum Einstieg in die Wissenschaftskommunikation ist es ok, einfach darüber nachzudenken, ob man das erreicht, was man erreichen möchte und gezielt um Feedback zu bitten.
Persönlich und professionell zu trennen fällt mir nicht leicht. Denn was mich professionell bereichert, bereichert mich immer auch persönlich, weil mir mein Job am Herzen liegt. Ich habe durch digitale Wissenschaftskommunikation im professionellen Bereich viele Menschen kennengelernt, von denen einige auch privat zu Freunden geworden sind.
Aber um die Frage zu beantworten: Für mich ist besonders Twitter wichtig, um auf dem aktuellen Stand der Forschung zu bleiben – vor allem nach meinem Fachwechsel von der Ozeanographie in die Wissenschaftskommunikation.
Das Bloggen hat mir viel für meine eigene Entwicklung gebracht. Ich habe weniger Hemmungen zu schreiben und weiß das schnelle Feedback auf meine Ideen zu schätzen. An einem schlaflosen Morgen habe ich ein paar Skizzen für einen Versuchsaufbau gemacht, spontan fotografiert und auf meinen Blog gestellt. Noch am selben Tag hatte ich Nachrichten von zwei mir bis dahin unbekannten Menschen, die sehr wertvolle Hinweise gaben. Dieses Feedback hat mir viele frustrierende und erfolglose Versuche erspart.
Last but not least: Wissenschaft digital zu kommunizieren, macht mir Spaß. Wenn es nicht so wäre, würde ich Wissenschaft verstärkt in einem anderen Format kommunizieren, das mir Spaß macht. Zum Beispiel noch mehr als bisher in meinem Schülerlabor.
In den ersten Jahren meines Blogs habe ich einen „Editorial Calendar“ geführt, regelmäßig 3 Blogposts pro Woche geschrieben und somit ein großes Archiv an Blogposts geschaffen. Auf diese verweise ich noch oft oder nehme sie als „Steinbruch“ für Texte, die ich jetzt für andere Formate schreibe.
Durch die Regelmäßigkeit habe ich viel Glaubwürdigkeit und ein großes Netzwerk aufgebaut. Davon profitiere ich jetzt: Den kompletten Januar und Februar über habe ich nichts gepostet und das hat weder meinen Leserzahlen noch meinen Kontakten geschadet. Die Social-Media-Landschaft verändert sich ständig. Das behalte ich im Auge und bleibe gerne bewusst flexibel.
Trotz der Flexibilität steht eine Strategie hinter meinen Aktivitäten im Netz. Ich achte darauf, online sichtbar zu bleiben und poste regelmäßig hochwertige Inhalte, die sich meiner Person zuordnen lassen. @fascinocean_kiel auf Instagram bespiele ich momentan fast täglich vor der Arbeit: Runter an die Kieler Förde, Fotos machen, auswählen, bearbeiten, Texte schreiben, hashtags auswählen und den Beitrag posten.
Mein erstes Ziel ist, die #SciCommChall noch sichtbarer zu machen. Ich möchte die Menschen, die mitgemacht und ein Produkt erstellt haben, ermutigen, es auch online mit der Gemeinschaft zu teilen. Da existiert noch eine große Hemmschwelle. Dabei ist es kein Wettbewerb, bei dem man besser sein muss als alle anderen. Es geht um eine Herausforderung, die man an sich selbst stellt: Sich auf neue Formate einzulassen und einfach mal etwas Neues auszuprobieren.
Relativ zeitnah werde ich die Social-Media-Strategie für das Projekt, das ich wissenschaftlich koordiniere, in die Tat umsetzen. Die Erwartung an den Social-Media-Auftritt eines „Science Outreach Campus“ ist natürlich, ein Best-Practice-Beispiel abzuliefern. Zum Glück liebe ich Herausforderungen!
Im Juni werde ich wieder etwas Neues ausprobieren und im Rahmen des Science-A-Thon auf Twitter und Instagram Fotos von mir selbst und meinem #dayofscience, meinem Alltag in der Wissenschaft, posten.
Längerfristig möchte ich mir ein Format überlegen, mit dem ich Schülerinnen und Schüler online erreiche. Ohne den Zwang, dass sich eine Klasse in einer Facebook-Gruppe anmelden muss.
Ziemlich zu Anfang meiner Blogger-Laufbahn habe ich einen Blogpost geschrieben (zu dem ich hier jetzt nicht verlinke ;-)), der ein oder zwei bissige Kommentare bekam, in denen ich mich falsch verstanden fühlte. In meiner damaligen Wahrnehmung hatte ich einen „Shit Storm“ losgetreten.
Daraus habe ich zwei Dinge gelernt:
1. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, damit umzugehen. Ich kann Blogposts löschen, bei der Moderation solche Kommentare nicht freigeben oder generell keine Kommentare zulassen, für bestimmte Posts oder meinen ganzen Blog. Ich kann mich außerdem entscheiden, zu antworten oder zu ignorieren. Und ich kann mir Unterstützung holen von Leuten, die unterstützende Statements schreiben (und die kommen in der Regel sogar von alleine, wenn „der Angriff“ an sichtbarer Stelle geschieht und man ein Netzwerk hinter sich hat).
2. Ich mag mich nicht online streiten. Das heißt in der Konsequenz , dass ich strategisch damit umgehe, welche Diskussionen ich online führe. Wenn ich mich also zu Themen online nicht äußere, heißt das nicht, dass sie mir nicht wichtig sind.
Schmunzeln muss ich trotzdem, wenn ich sehe, dass besagter Blogpost immer noch gelesen – und manchmal sogar kommentiert – wird. Da habe ich offensichtlich einen Nerv getroffen!
Aber immerhin habe ich daraus gelernt, dass es noch genug andere, wirkungsvolle analoge Kanäle gibt, um sich für die Dinge einzusetzen, die einem wichtig sind. Und dass es vollkommen in Ordnung ist, Social Media gezielt nur dort einzusetzen, wo es einem selbst nicht nur sinnvoll erscheint, sondern auch persönlich liegt.